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Startup Eeden erhält Förderung für Textilrecycling

Startup Eeden erhält Förderung für Textilrecycling

Das deutsche Startup Eeden hat weitere Mittel erhalten, um das globale Alttextilproblem zu lösen und die Skalierung seiner Technologie zu beschleunigen.

Das Startup Eeden hat ein innovatives Verfahren zum umweltfreundlichen Recycling von Kleidung und anderen Textilprodukten entwickelt. Das Unternehmen, das Textilabfälle aufwertet und in wertvolle Ressourcen für neue Fasern umwandelt, hat ein chemisches Upcycling-Verfahren für Textilabfälle entwickelt, das seine Ressourcen zurückgewinnt.

„Wir sehen die Technologie von Eeden als eine großartige Gelegenheit für die Industrie und große Modemarken, unabhängig von knappen natürlichen Ressourcen zu werden, gleichzeitig das globale Alttextilproblem zu lösen und bereits künftige EU-Richtlinien zu erfüllen. Schon heute sehen wir großes Potenzial über die Nachfrage der Modebranche hinaus“, sagt Andrea Muth, Investmentmanagerin bei Born2Grow, einem in Heilbronn ansässigen und international tätigen Seed-Fonds.

Das Eeden-Verfahren extrahiert das Biopolymer Zellulose (Baumwolle besteht zu > 90 % aus Zellulose) aus baumwollhaltigen Textilabfällen. Dieses wird dann für die bestehende Produktion von hochwertigen Fasern wie Viskose oder Lyocell verwendet. Das Start-up profitiert stark von seinem Standort in Deutschland. Denn hier gibt es bereits eine vorhandene Textilsammelinfrastruktur und damit große Mengen an Alttextilien, die sich für den Upcycling-Prozess von Eeden eignen.

Im Vergleich zu anderen Upcycling-Verfahren sei die Technologie laut Eeden umweltfreundlicher und gleichzeitig kostengünstiger. Es verwendet deutlich weniger Chemikalien und reduziert Nebenprodukte wie Salzfrachten im Herstellungsprozess. Da das Verfahren auch einen höheren Anteil an Fremdfasern toleriert, können Textilien mit höheren Beimischungen von z.B. Auch Polyesterfasern können in Zukunft recycelt werden.

„Wir freuen uns sehr, mit Born2Grow einen weiteren Investor für uns gewonnen zu haben“, so Steffen Gerlach & Reiner Mantsch, Gründer von Eeden. „Die langfristige Ausrichtung des Fonds passt perfekt zu unserer Vision, die Textilindustrie nachhaltig zu verändern. Mit dem zusätzlichen Kapital sind wir nun in der Lage, die Skalierung unserer Technologie weiter zu beschleunigen, um die gigantische Nachfrage nach hochwertigen Recyclingfasern so schnell wie möglich bedienen zu können.“

Laut Eeden wird jede Sekunde eine LKW-Ladung gebrauchter Textilien verbrannt oder deponiert – was zu einem jährlichen Materialverlust von über 80 Milliarden Euro führt. Gleichzeitig werden jedes Jahr Millionen und Abermillionen Tonnen neuer Ressourcen für die Faserproduktion angebaut, wodurch ein gigantischer ökologischer Fußabdruck entsteht.

Mit dieser Vision startete das Eeden-Projekt, für dessen Umsetzung die EU-Textilstrategie einen wichtigen Grundstein legte. Die Strategie soll sicherstellen, dass bis 2030 Textilien auf dem EU-Markt zu einem großen Teil aus recycelten Fasern bestehen.

Bis zu diesem Meilenstein ist es jedoch noch ein langer Weg, denn derzeit werden weltweit weniger als 1 % der gebrauchten Textilien zu neuen Textilfasern recycelt. Um die restlichen 99 % möglichst effizient zu recyceln, hat das Start-up Eeden seine zukunftsweisende Technologie entwickelt: Ein chemisches Upcycling-Verfahren, das die Herstellung hochwertiger Textilien aus Textilabfällen ermöglicht.