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Weniger als 1 % der Altkleider werden in Europa recycelt – Studie

Weniger als 1 % der Altkleider werden in Europa recycelt – Studie

Zwei Drittel der Altkleider in Europa landen auf Mülldeponien. Weniger als 1 % dieses Abfalls wird recycelt, obwohl mindestens ein Fünftel für die Herstellung neuer Kleidung verwendet werden könnte. Das sind die Ergebnisse einer Studie von Experten von McKinsey, einem internationalen Beratungsunternehmen, das sich auf die Lösung von Problemen des strategischen Managements spezialisiert hat.

Der durchschnittliche Einwohner Europas produziert jährlich mehr als 15 kg Textilabfälle. Bis 2030 wird diese Zahl 20 kg pro Person überschreiten. Gleichzeitig fallen 85 % der weggeworfenen Kleidung auf Einwohner europäischer Länder und nicht auf Unternehmen. So landen von 7,5 Millionen Tonnen Alttextilien mehr als 65 % auf Deponien oder werden verbrannt. Wenn alte Kleidung wiederverwendet wird, werden sie in der Regel zu Haushaltslumpen, und unnötige Dinge gehen in Second-Hand-Läden. Wenn sie ihre Zeit abgesessen haben, landen sie wieder auf Mülldeponien.

Laut den Autoren der Studie werden für den Bau neuer Bekleidungsverarbeitungsbetriebe in Europa über einen Zeitraum von acht Jahren 7 Milliarden Euro benötigt. Dadurch werden 15.000 neue Arbeitsplätze in europäischen Ländern geschaffen. Laut McKinsey-Modeexperte Karl-Hendrik Magnus könnte Textilrecycling durchaus eine profitable Industrie werden. Das Umsatzvolumen verarbeiteter Produkte kann bis zu 8 Mrd. € betragen, dieses Geschäft hat das Potenzial für eine jährliche Rendite von 25 %. Gleichzeitig werden der Erdatmosphäre vier Millionen Tonnen Kohlendioxid erspart.

Experten glauben, dass jetzt alle notwendigen Technologien für die Textilverarbeitung auf höchstem Niveau vorhanden sind. Die Sortierung ist dabei zur Hauptbremse geworden: Kleidung muss nach Faserqualität (Baumwolle, Seide, Polyester etc.) getrennt werden, Knöpfe und Reißverschlüsse müssen entfernt werden. Gleichzeitig bleiben Mischfasern ein ungelöstes Problem für das Recycling, berichtet der Spiegel.

In Spanien werden Projekte zur Wiederverwendung von Textilien entwickelt. Laut Umweltschützern leben die meisten Bekleidungskonsumenten im Westen. Gleichzeitig befinden sich 80 % der Produktion in Asien. Meistens schaden diese Unternehmen sowohl der Natur als auch den Menschen. Verantwortungsbewusste Europäer haben kein Recht, Dinge einfach auf die Mülldeponie zu werfen, sagen Umweltschützer.