DER WEG DER ALTKLEIDER VON DER SAMMLUNG BIS ZUR WIEDERVERWENDUNG
Eine neue bvse-Studie Textil (2020) zeigt, dass die absolute Menge an tatsächlich verfügbarer Ernteware in Deutschland zwischen 2013 und 2018 um rund 300.000 Tonnen auf rund 1,3 Millionen Tonnen gestiegen ist. Dies bedeutet einen Anstieg der Pro-Kopf-Sammlungen pro Jahr von rund 14 kg im Jahr 2015 auf mehr als 15 kg im Jahr 2018. Im Einklang mit den schnell wechselnden Modetrends wird neue Kleidung in immer kürzeren Abständen gekauft. Laut der bvse-Studie “Konsum, Bedarf und Wiederverwendung von Bekleidung und Textilien in Deutschland” werden rund 88 Prozent der Alttextilien recycelt. Etwa 12 Prozent werden verbrannt (Ersatzbrennstoffe, Recycling). Mehr als die Hälfte (62 Prozent) wird als Second-Hand-Kleidung wiederverwendet, etwa 14 Prozent werden zu Lumpen und Isoliermaterial verarbeitet und etwa 12 Prozent werden recycelt.
Ohne die Textilrecyclingindustrie müsste Altkleider mit dem Hausmüll entsorgt und somit verbrannt werden. Dies würde zusätzliche Kosten für die Bürger verursachen und wäre auch aus umweltpolitischer Sicht falsch, da es wertvolle Ressourcen zerstören würde.
Altkleidersammlung: kostenlos und Übergabe an die Bürger
Alte Textilien werden auf viele verschiedene Arten gesammelt. Zum Beispiel durch Haus-, Straßen- und Containersammlungen, manchmal auch durch direkte Abgabe an Textilrecycler oder karitative Kleiderläden. Heute werden die meisten Textilien in Altkleidercontainern gesammelt.
Die Bürgerinnen und Bürger schätzen das freie und nahezu flächendeckende Netz und die Unabhängigkeit der gemeinsamen Termine. Allerdings erfordert diese Art der Erfassung auch große Investitionen und eine komplexe Logistik.
Ein dichtes Netz von Altkleidercontainern ermöglicht es den Bürgern, ihre Textilien kostenlos abzugeben. Oft wird z.B. vergessen, dass die Kosten für das Recycling von Verpackungsabfällen bereits im Kaufpreis enthalten sind. Für die Entsorgung von Hausmüll wird eine Gebühr erhoben.
Mit den Erlösen aus der Wiederverwendung von Altkleidern können die Kosten für das Recycling und die Entsorgung von unbrauchbaren Textilien quersubventioniert werden.
Sortierung – von Hand
Die gesammelten Alttextilien werden in modernen Sortieranlagen von Hand in bis zu 350 Fraktionen nach Art, Artikel und Qualität sortiert. Entscheidend für die Sortierung ist immer die Nachfrage aus den Empfängerländern, die je nach Jahreszeit, Klimazone oder kulturellen Bedürfnissen unterschiedlich ist. Erfahrene Sortierer müssen diese Bedürfnisse, die modischen Vorlieben sowie die Materialien verstehen. Dies erfordert viel Erfahrung und einen hohen Personaleinsatz. Je gründlicher die Sortierung ist, desto mehr Altkleider können getragen werden.
Wiederverwendung und Vermarktung von Altkleidern
In Deutschland gibt es viel mehr gebrauchte Kleidung als benötigt wird. Es gibt jedoch eine weltweite Nachfrage nach gut erhaltener Secondhand-Kleidung: Viele Menschen in europäischen und außereuropäischen Ländern schätzen die bessere Stoffqualität und den modischeren Schnitt der gesammelten Ware bei niedrigeren oder sogar gleichen Preisen im Vergleich zu Importware aus anderen Ländern. Asien. Die Vermarktung erfolgt hauptsächlich in Osteuropa und in Entwicklungsländern in Asien und Afrika.
Arbeiten mit Non-Profit-Organisationen
Die Sammlung von Altkleidern wird traditionell von kommerziellen und gemeinnützigen Organisationen übernommen. Das Sammeln, Verarbeiten, Sortieren und Vermarkten von Altkleidern ist jedoch arbeitsintensiv und erfordert Einrichtungen wie ein Containernetz, einen Fuhrpark, Sortieranlagen und Lagermöglichkeiten. Das Know-how im Sortier- und Gebrauchtkleidermarkt ist nicht zu unterschätzen. Deshalb setzen viele gemeinnützige Organisationen auf die professionelle Unterstützung von Textilrecycling-Unternehmen.
Durch den Verkauf von Textilien können sie natürliche Spenden in Geld umwandeln. Außerdem haben sie die Möglichkeit, sich die besten Stücke der Kollektion für ihren Kleiderschrank zu sichern. So können sich die Organisationen auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und den Erlös für ihre gemeinnützigen Projekte verwenden. Viele bvse-Mitgliedsunternehmen sind Partner im Betrieb von gemeinnützigen Organisationen.
Wiederherstellung
So werden z.B. Putzlappen aus nicht mehr tragbaren Kleidungsstücken geschnitten oder recycelte Textilfasern hergestellt. Das Rohmaterial der Putztücher wird zunächst von Hand oder mit Maschinen von Knöpfen, Schnallen oder Reißverschlüssen befreit und anschließend zerschnitten und vernäht.
Rohstoffe für die Herstellung von Vliesstoffen und Granat sind Gewirke und Stoffe aus Wolle, Baumwolle, Synthetik und Mischgewebe. Tensile Unternehmen verarbeiten Textilien zu Fasern, aus denen z.B. Garne oder Vliese gesponnen werden können.
Synthetische Fasern werden agglomeriert und re-granuliert und in spritzgegossenen Kunststoffen verwendet. Die anderen werden zu Textilfaserplatten recycelt. Textile Recyclingmaterialien werden in der Automobil-, Maschinenbau- und Druckindustrie eingesetzt.